Der UNESCO Welt-Geopark Famenne-Ardenne mit einer Fläche von 915 km2 und 67.228 Einwohnern schließt die Gemeinden Beauraing, Durbuy, Hotton, Marche-en-Famenne, Nassogne, Rochefort, Tellin und Wellin ein. Neben den Gemeinden besteht der Geopark-Verein aus Wissenschaftlern der Universitäten Mons und Namur, dem königlichen Institut für Naturwissenschaften Belgiens (Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique), Archäologen, dem CWEPPS (Ausschuss für Studien und Schutz unterirdischer Sehenswürdigkeiten), aber auch von Sehenswürdigkeiten und Tourismus sowie zwei Fremdenverkehrsbüros (Maisons du Tourisme).
Unser Geopark betrifft die Täler von drei Flüssen (Lesse, Lomme, Ourthe), die ein außergewöhnliches geologisches Potenzial aufweisen, das weithin für touristische und wissenschaftliche Zwecke geschätzt wird, und zwar u. a.:
-auf europäischer Ebene einzigartige, außergewöhnliche Karstgrotten und -stätten;
-Stätten von wissenschaftlicher Bedeutung, die seit vielen Jahren erforscht werden...;
-zahlreiche lokale Initiativen, die das Naturerbe würdigen;
-Gesteine aus Karbonaten, die für das Paläo-Klima und die Paläo-Umgebung charakteristisch sind;
-Landschaften, deren Geomorphologie direkt den Bodentyp widerspiegelt;
-Böden, die die Entwicklung einer breiten Biodiversität zulassen;
-ein aus unterschiedlichen Materialien bestehendes reichhaltiges Kulturerbe aus Gebäuden, das seine Ursprünge aus unserer Umwelt schöpft.
Die „Calestienne“ ist das Kernstück des Geoparks Famenne-Ardenne. Die von dem Becken der Lesse, der Lomme und der Ourthe umfasste Region ist im Hinblick auf Karstphänomene einer der reichsten Regionen Belgiens und Europas. Diese Region fasst die geologische Geschichte der marinen Sedimentierung während des Devons zusammen, auf die die variszische Tektogenese folgt, die zahlreiche Spalten und Kluften bildete, welche heute in der Landschaft sichtbar sind. Während der Erdneuzeit verändert ein warmes und feuchtes Klima das Kalkgestein erheblich. Zu diesem Zeitpunkt hebt sich der Sockel der Ardennen, das hydrographische Netz senkt sich ab und es bilden sich Grotten, die Systeme aus „Verlusten - Wiederauftreten“ bilden, von denen die längsten (Han-sur-Lesse und Lorette) sich über mehr als 10 km erstrecken.
Wissenschaftliche Forschungen sowohl im geologischen (Karstentstehung, Paläoklimatologie, usw.) als auch im geomorphologischen und hydrogeologischen Bereich tragen zum lückenlosen Verständnis der Naturphänomene bei. Die Ergebnisse dieser Forschungen werden regelmäßig veröffentlicht.
Wir sind derzeitig der erste Geopark, der in Belgien als UNESCO Welt-Geopark anerkannt wurde. Dieser Anerkennung durch die UNESCO ist für unser Gebiet heute ein echter Antrieb für die internationale, wissenschaftliche, sozio-wirtschaftliche und touristische Entwicklung.